Maria …de la Mancha ( Juliane Hollerbach )

“Aaah, Isse sooo Superbonito make Musike zusamme mit meine Collegas von die Supetrupe! Habe wir schon sooo viele Aventuras zusamme erlebte! Madre Mia! New York, Chattanooga Choo Choo, Radiant Radio, Carnegie Hall, Sing Sing, Moose Lake und die Blacke Foreste! Gukmal was kommt noch so alles…Racka Chacka! “

Maria Magdalena Carmencita Dolores Gorilla Gonzalez de los dos Mios Gorgonziaz y Gomez Lopez y Rodriguez de la Mancha

Wer genau ihre Eltern waren, ist nicht bekannt, auch nicht, ob sie tatsächlich spanischer Abstammung ist, was ihre Sprachfärbung nahelegt. Sie verbrachte ihre Kindheit und Jugend auf dem Meer und ihre Lehrjahre, als Junge verkleidet, als Maat auf unterschiedlichen Schiffen, die die Weltmeere durchkreuzten.

Als sie dann die Freuden der Liebe kennen- und schätzen lernte, beschloss sie, fortan doch lieber als Frau zu leben und ging in New York an Land, wo sie zuerst in kleinen Bars als Sängerin und Tanzgirl auftrat und am Beginn einer recht vielversprechenden Karriere den Mann ihres Lebens traf, der leider kurz nach der Verlobung das Zeitliche segnete…zumindest machte er die Welt dies glauben. Er war, was sie nicht wusste, einer der großen Mafiapaten und tauchte auf diese Weise unter.

Maria arbeitete weiter im Showbusiness und tröstete sich schnell mit einer wachsenden Zahl von Liebhabern, von denen sie nur die für sie leicht aussprechbaren Namen an ihren eigenen Nachnamen anhängte. Warum ihre heiße Liaison mit dem polnischen Grafen Wojtech Niklysitslav Przybychilsky zu Vrtybyl oder die Liebe zu dem kenianischen Langstreckenläufer Abgubudugubu Ouagadengundumbundinganda auf diese Weise nicht verewigt wurde, lässt sich nur vermuten.

Da sie immer wieder in fragwürdige und teilweise kriminelle Aktionen verwickelt war, verbrachte sie ab und zu einige Zeit im Gefängnis, was für sie und ihr sonniges Gemüt immer nur eine weitere spannende Möglichkeit war, interessante Menschen kennenzulernen. Bewandert in der Kunst des Genderhopping, war sie auch mehrfach in Sing Sing interniert, wo es ihr besonders gut gefiel, da es sich ja hierbei bekanntermaßen um ein Männergefängnis handelt…

Nachdem sie dort einmal als Frau auf- und daraufhin hinausgeflogen war, wanderte sie mit zwei Freundinnen durch die Wüste nach Las Vegas, das damals brandneu und ein Geheimtipp auch für Showleute war. Dort verbrachte sie längere Zeit als Showgirl im Hotel Pink Flamingo und lernte ihren Gefährten Spikey Basey Brown, den besten Bassisten und treuesten Freund des Kontinents kennen. Warum die beiden mit ihrer damaligen Band bei Nacht und Nebel aus Las Vegas verschwanden, ist nicht bekannt. Ihre Spur verliert sich in den Kriegswirren von Europa, man munkelt, Maria und Spikey in der Schweiz und in Deutschland im Untergrund Swingmusik machen gehört zu haben.

Offensichtlich verloren die beiden sich ebenfalls auf europäischem Boden, und es muss ein unglaublicher Zufall – oder eine Fügung des großen Weltgeistes gewesen sein, dass sie beide zur selben Zeit in New York auf der Pennsylvania Station auftauchten und sich wiederfanden…